Grundlagen der Rumpftheorie bei kompressibler Stromung
9.31 Geschwindigkeitspotential
In diesem Abschnitt soil das Problem der dreidimensionalen kom- pressiblen Stromung um rotationssymmetrische Rumpfkorper be – handelt werden. Man vergleiche hierzu die entsprechenden Ausfuhrungen fur den Tragfliigel endlicher Spannweite in Кар. 8.2.
Fur die dreidimensionale kompressible stationare Stromung mit den Geschwindigkeitskomponenten V, Wr und W$ im Zylinderkoordi – natensystem x, r, & nach Abb. 9.1 d lautet die Kontinuitatsgleichung:
ЩУ) , 1 8(erWr) 1_ d(QW») = 0 dx r dr r d&
Fxir das Geschwindigkeitsfeld kann ein Potential Ф(х, r, #) eingefiihrt werden durch die Gleichungen:
[37] ):
/і _ El і?® і (i _ Er ^ , (i _ K J_ ^ _ о ILEr 82ф
a2) dx2 a2) dr2 a2 / r2 d&2 a2 dx dr
о VW* * д2Ф 2WrW# 1 d20 / П±_ЭФ_ =
a2 r dxdft a2 r dr d& ^ ^ a2 ] r dr ’
Fiir das Umstromungsproblem eines Korpers, welcher sich in einer Parallelstromung mit der konstanten Geschwindigkeit befindet, gilt die folgende Beziehung zwischen der ortliehen Sehallgeschwindig – keit a und der Schallgeschwindigkeit der ungestorten Stromung, vgl. Gl. (8.33):
mit
Ma^ = —. (9.58)
(loo
Linearisierung. Fur schlanke Riimpfe, die unter einem kleinen Winkel zur Rumpfachse angestromt werden, ist die ortliche Geschwindigkeit nach GroBe und Richtung nur wenig von der Anstromungsgeschwindig – keit verschieden. Deshalb ist es zweckmaBig, in diesem Fall die Gesamtstromung in eine Grundstromung und eine iiberlagerte Storungs – bewegung aufzuteilen:
U^U^+u, Wr = wr, W& = w&, wo bei и, wr, die Storungsgeschwindigkeiten sind. Dabei gilt:
/^<U00, wr<t U^, UTO.
±i*+±«!± v ‘ dx2 ‘ dr2 ‘ r dr ^ r2 d&2 |
Unter Beibehaltung nur der groBten Glieder (Linearisierung) erhalt man aus Gl. (9.56):
Dabei bedeutet Ma = Ufa die ortliche Mach-Zahl. In Gl. (9.59) kann jetzt Ф(х, г,&) auch als das Potential der Storungsbewegung aufgefaBt werden. Mithin gilt:
Fur reine Unterschall – und reine Uberschallstromungen kann in Gl. (9.59) die ortliche Mach-Zahl Ma naherungsweise durch die Mach-Zahl Ma^ nach Gl. (9.58) ersetzt werden. Fur die transsonische Stromung (Ma ^ 1) erfordert jedoch das erste Glied in Gl. (9.59) besondere Aufmerksamkeit; man vergleiche hierzu die Ausfiihrungen in Кар. 8.21. Driickt man die ortliche Mach-Zahl Ma nach Gl. (8.38 a) durch die Mach-Zahl der An – stromung Ma^ aus, so erhalt man aus Gl. (9.59) die folgende verein – fachte Potentialgleichung in ZyUnderkoordinaten:
(1 – Mai
Diese Gleichung ist das Analogon zu Gl. (8.39); sie ist verwendbar fur Unterschall-, Schall – und Uberschallanstromung des Rumpfes.
Fur reine Unterschallstromung und reine Vberschallstrdmung er – halt man in Analogie zu Gl. (8.40) die folgende lineare Differential – gleichung fur das Potential Ф:
Fur Schallanstrdrnung wird in Analogie zu Gl. (8.41):
Im Gegensatz zu Gl. (9.62) ist diese Differentialgleichung fur das Potential nichtlinear.
Die vorstehend hergeleiteten Potentialgleichungen (9.62) und (9.63) sollen im folgenden in analoger Weise wie beim Tragfliigel endlicher Spannweite in Кар. 8.22 und 8.23 dazu verwendet werden, Ahnlich – keitsregeln fur die Rumpftheorie bei Unterschall-, Uberschall – und transsonischer Stromung herzuleiten, welche der Prandtl-Glauert – Ackeretschen Regel bzw. der v. Karmanschen Regel der Tragfliigel – theorie entsprechen.